Rückgang des Ruhrkohlebergbaus
Anfang der 1960er Jahren begann im Ruhrgebiet das große Zechensterben, welche die Schließung einer Großzahl von Schachtanlagen und die Arbeitslosigkeit von tausenden Bergleuten zu Folge hatte. „Mit der Gründung der Ruhrkohle AG als Einheitsgesellschaft verband sich zunächst eine durchaus euphorische Hoffnung, die massiven Auswirkungen der ersten Kohlekrise in den 1960er Jahren bewältigen zu [können].“ 1
Folgen für die Prosperwehr
Die Kohlekrise hatte auch Auswirkungen auf die Entwicklung der Berufsgrubenwehr Prosper. Durch das Aussterben einer Vielzahl an Zechen, sank zunehmend der Einsatzradius, daher wurden erste Nachforschungen angestellt, ob sich die Unterhaltung weiterhin lohnt. Die Bergwerksgesellschaft die durch die zurückgehende Kohlenachfrage, Einbußen in den Verkaufszahlen verbuchen mußte, sah die Prosperwehr als einen unnötigen Kostenfaktor. Hinzu kam auch, daß sich die Sicherheit auf den Schachanlage seit Beginn des 20. Jahrhunderts zunehmen verbessert hat, so daß das Risiko für ein Grubenunglück sehr gering war. Mit der Schließung weiteren Schachanlagen wuchs dieses Gedankengut, und sorgte schlußendlich für die Auflösung der Prosperwehr.
Endgültige Auflösung der Berufsgrubenwehr Prosper
Der Stadt Bottrop wurde bereits im November 1979 angekündigt, ,,daß zum 01.01.1983 die Werkfeuerwehr Prosper der Bergbau AG Niederrhein in Bottrop mit insgesamt 58 Feuerwehrmännern aufgelöst wird. Der Brandschutz der Industrieanlagen des Bergbaues muß daher ab dem 01.01.1983 sichergestellt werden. Hierzu wurden 7 neue Planstellen für Berufsfeuerwehrmänner geschaffen und Beamtenanwärter wurden eingestellt.“ 2
Obwohl die Auflösung zum 01.08.1982 hin bereits durchs Bergamt Gelsenkirchen genehmigt wurde, wiedersprach die Stadt Oberhausen dem Auflösungsbescheid, da die Feuerwehr Oberhausen den Brandschutz auf dem zugewiesenen Bereich nicht gewährleisten konnte.
Daher bestand die Prosperwehr mit eigener kleinen Mannschaft noch bis 1984, die „ab 1985 auch den Krankenschutz und Rettungsdienst an die städt. Feuerwehr [übergab]“.3 Die Übernahme der Aufgaben durch die Stadt zeigt, daß die Auflösung rein aus wirtschaftlichen Gründen vollzogen wurde. Der Brandschutz sowie der Rettungsdienst, welche weiterhin nötig waren, wurden durch die Stadt übernommen und bedeuteten so einer finanzielle Entlastung für die Bergwerksgesellschaft.
1 Vgl. Farrenkopf, Michael: „Zugepackt – heißt hier das Bergmannswort“– Die Geschichte der Hauptstelle für das Grubenrettungswesen im Ruhrbergbau, Bochum 2010, (im folgenden zitiert als: Farrenkopf 2010), S. 22.
2 Liebald, Wolfgang: 10 Jahre Stadtfeuerwehrverband Bottrop e.V., Bottrop 1986, (im folgenden zitiert als: Liebald 1986 ), S.75.
3 Liebald 1986, S.76.