Gründung

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Gründungsmitglieder 1939

Die Gründung der Berufsgrubenwehr Prosper

Grundzüge der betrieblichen Sicherheit

Aufgrund der betrieblichen Vergrößerung und Abteufung neuer Schachtanlagen durch die Arenberg’sche Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb kam auch auf den Prosper-Anlagen die Frage zur besseren betrieblichen Sicherheit auf.1 Neben dem hohen Explosionsrisko und dem resultierenden wirtschaftlichen Totalschaden, welcher durch ein derartiges Unglück verursacht wurde, war der Brandschutz Übertage nicht ausreichend gewährleistet. Da sich das Bergwerk Prosper I bis zur Eingemeindung 1929 auf Essener Gebiet befand, unterlag der Brandschutz der Übertageanlagen der Berufsfeuerwehr Essen. Aufgrund der großen Entfernung der Hauptwache der Feuerwehr Essen, war ein schnelles Eingreifen, um beispielsweise die Ausbreitung eines Brandes zu verhindern, nicht möglich.

,,Da immerhin für die ausgedehnten Werksanlagen mit den zahlreichen Nebenbetrieben, den Kolonien, dem Hafengelände usw. doch ein Feuerschutz nötig war, richtete man eine ständige kleine Berufsfeuerwehr ein, die in kürzester Zeit an jedem beliebigen Punkt des ausgedehnten Werksbereich einzugreifen vermag.“2

Da dieser Bereich völliges Neuland war und man keine Erfahrung hatte, begann man zu Beginn der 1910er Jahre ein Konzept zusammen mit der Werkfeuerwehr der FRIED. KRUPP AG3 zu erarbeiten. Erstmals bildet man durch den Entschluss des Direktors Brenner, einen Führungsstamm unter der Leitung von Oberwachmeister Pabelik, welcher ursprünglich von der Kruppschen Feuerwehr stammte. Unterstützt wurden diese durch frei ausgewählte Mannschaften der Belegschaft. Die Werkfeuerwehr wurde nach Klärung aller Formalitäten offiziell zum 2. Januar 1914 gegründet. Neben den feuerschutztechnischen Aufgaben wurde […] von der Feuerwehr auch der Werksicherheits- und Ordnungsdienst mit übernommen. “4

Auswirkungen des Ersten Weltkrieges

Ende 1913 begann man mit dem Bau eines Dienstgebäudes samt Steigerturm an der an der Zeche Prosper I vorbeiführenden Güterbahnstrecke Vogelheim-Osterfeld-Süd. Im Erdgeschoss waren die Fahrzeughalle mit 3 Ausfahrten und ein Telegrafenzimmer und im Obergeschoss Dienst- und Aufenthaltsräume geplant. „Der ausbrechende Weltkrieg machte jedoch, […] einen Strich durch die entworfenen Pläne. Das schöne Gebäude musste für die zahlreich eingebrachten und an Stelle der eingezogenen Dienstpflichtigen auf [den] Werken benötigten Kriegsgefangenen[,] hergegeben werden.“5

Die weitere Entwicklung der neugegründeten Werkfeuerwehr wurde weitergehend gehemmt und blieb daher auf dem bisherigen Entwicklungsstand stehen. Zudem wurde zahlreiche Mitglieder der [Feuerwehr] im ganzen Ruhrgebiet zum Wehrdienst eingezogen“6, was zur Folge hatte, das neue Mitglieder, welche oftmals körperlich ungeeignet waren, neu ausgebildet werden mussten. Bis zu Beginn der 20er Jahre blieb die Werkfeuerwehr Prosper daher in einem frühen Stadium stehen.

Personelle und technische Umorganisation

Im Jahre 1922 fusionierte die Arenberg’sche Aktiengesellschaft mit den Rheinischen Stahlwerken, wodurch die Prosper-Schachtanlagen eine Abteilung von Rheinstahl wurden und somit organisatorisch eingegliedert wurden. „Der Erwerb der Schachtanlage durch Rheinstahl bedeutete für die Hütte eine besser Sicherung ihrer Kohlebasis und damit eine unmittelbare Verbindung zu einem großen Abnehmer“. 7

Die Eingliederung in den neu gegründeten Konzern der Vereinigten Stahlwerke, hat somit Auswirkungen auf den Einsatzbereich der Werkfeuerwehr Prosper. Bisher waren sie nur für den Brandschutz auf Prosper-Anlagen zuständig, durch die Neugliederung aber kam ein großer Verbund an Zechen hinzu.

Dies hatte die Umstrukturierung und den Ausbau der Werkfeuerwehr nach modernsten Gesichtsunkten zur Folge. „Neben der personelle Aufstockung wurde vor allem auf die Einbeziehung der folgenden Aufgabengebiete besonders Wert gelegt: Grubenrettungswesen, Sanitätsdienst und Werkskraftverkehr.“ 8

 

1 o.V.: 100 Jahre Arenberg 1856-1956, Essen 1965, (im folgenden zitiert als: Arenberg 1956), S. 25.

2 Peschke, Georg: Rettungsstelle und Feuerwache der Rheinischen Stahlwerke. Abteilung Arenberg, In: Glückauf 62/1926, (im folgenden zitiert als:Peschke 1926), S. 498.

3 Gründung der Berufsfeuerwehr Krupp im Jahre 1866 als erste Werkfeuerwehr und 4. Berufsfeuerwehr in Deutschland, 28 Jahre vor Gründung der Berufsfeuerwehr Essen.

4 o.V.: Seit 50 Jahren stets einsatzbereit, In: Bottroper Stadtchronik, 4/5. Januar 1964, (im folgenden zitiert als: Bottroper Stadtchronik 1964), S.1.

5 o.V.: Die Berufsfeuerwehr der Rheinischen Stahlwerke Abteilung Arenberg, In: Zechenzeitung der Rheinischen Stahlwerke, 1925 (im folgenden zitiert als: Rheinische Stahlwerke 1925), S. 4-5.

6 Vgl. Farrenkopf, Michael: „Zugepackt – heißt hier das Bergmannswort“– Die Geschichte der Hauptstelle für das Grubenrettungswesen im Ruhrbergbau, Bochum 2010, (im folgenden zitiert als: Farrenkopf 2010), S. 22.

7 Arenberg 1965, S. 30.

8 Bottroper Stadtchronik 1964, S.1

 

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